Das Projekt

Seit Herbst 2013 führen die Schriftstellerin Simone Philipp und der Schriftsteller Anton Christian Glatz in der Justizstrafanstalt Graz, Karlau, literarische Workshops durch. Die zugrundeliegende Idee besteht darin, Menschen in einer gesellschaftlich marginalisierten Position zu einer Stimme zu verhelfen. Soll Literatur wirklich lebendig sein, muss sie sich auch außerhalb der etablierten Elfenbeimtürme bewähren. Ganz im Sinne der Philosophie "Literatur für alle" sind die Workshops ein Angebot an die Insassen, ihr literarisch-kreatives Potenzial und ihre sprachliche Kompetenz zu kultivieren.

 

Die Reihe der Workshops beginnt jährlich im Herbst und schließt im Frühsommer mit einer halb-öffentlichen Präsentation in der Anstalt als kleiner Leistungsschau ab.

 

Im Laufe der Jahre wurden die wichtigsten Textgattungen abgedeckt. Die Teilnehmer schrieben genauso Haikus, wie traditionell erstellte vierzeilige Gedichte, oder Essays, Fabeln und sonstige erzählenden Texte, z. B.  2017/18 Novellen. Der kreative Output mündete bisher in zwei Anthologien ("Gut bei Gegenwind", Verlag Simone Philipp 2014 und "Vom Öffnen schwerer Türen", Verlag Esch 2015), einem Hörspiel ("Ein Ring zwischen Traum und Wirklichkeit", 2017) und dieser Website. Besonders erfreut sind wir über die erstaunliche Vielfalt der Texte, die belegt, dass jeder Teilnehmer aus dem Angebot in der Tat für sich viel mitnehmen kann.  Zahlreiche Zeitungsartikel, Berichte in Radios, sowie die Rückmeldungen seitens der Anstaltsleitung und der Teilnehmer belegen die erfreuliche Resonanz auf diese Initiative.

 

Besonderer Dank gilt der Anstaltsleitung und der Stadt Graz für die Förderungen, ohne die das Pro-jekt nicht durchführbar wäre.